Als die Augsburger Profi-Boxerin und in Teilzeit tätige Realschullehrerin Tina Rupprecht (31) am 22. Mai letzten Jahres mit Moderatorin Nina Poelchau im Bocksaal talkte, hatte sie sich zwei Monate zuvor in Fresno/USA der sportlich höchstmöglichen Herausforderung gestellt. Sie unterlag jedoch vor 12.000 Zuschauern gegen Seniesa Escada (Spitzname: Superbad), die den Weltmeistertitel der WBA im Minimumgewicht hält und als Nummer 1 in ihrer Gewichtsklasse zählt. Der Kampf in Fresno war Tinas 14. Profikampf. Weil die im August 1992 geborene hübsche Blondine neuerdings wieder Weltmeisterin, diesmal im neu geschaffenen Atomgewicht wurde, präsentierte sie das BR-Fernsehen am gestrigen Abend in einem Interview.

Es ist der zweite WM-Titel im Profiboxen, den die Sportschule Kinema feiern kann. Tina sicherte sich in einem beherzten Kampf den Gürtel der Weltmeisterin nach WBC-Version in der neu geschaffenen Klasse Atomgewicht. Es ist die kleinste aller Boxklassen für die nur 152 Zentimeter kleine Augsburgerin mit dem Kampfnamen "Tiny Tina" (winzige Tina). Ihren ersten WM-Titel errang sie im Minimum-Gewicht, wo sie noch 48 Kilo auf die Waage brachte.

Mit jetzt nur noch weniger als 46,3 Kilo hat sich ihre Entscheidung, es jetzt in der neu geschaffenen Klasse zu versuchen, glücklicherweise voll und ganz ausgezahlt. Der jetzige Sieg über die Tschechin Fabiana Bytyqi war ein Sieg nach Punkten. Es war ein Duell über die volle Distanz von zehn Runden.