24. Februar 2023

Gewarnt, nicht gehört und recht behalten

Der Nachrichtenkanal n-tv veröffentlichte zum ersten Jahrestag des verbrecherischen Überfalls Russlands auf die Ukraine am heutigen 24. Februar einen größeren Artikel über Alt-Bundespräsident Joachim Gauck (83), der mit seinem TiB im März 2011 die Leutkircher Festhalle schier zum Bersten füllte. Er trägt den Titel "Ein Bundespräsident, der warnte und recht behielt". Eine der zentralen Aussagen Gaucks lautet: "Hätten besser zuhören sollen".

 

Im Vorspann heißt es: "Es gab nach der Annexion der Krim 2014 vielleicht nicht genug Warnungen mit Blick auf Russland. Doch eine glasklare Stimme (Stimme Gaucks) aus dem höchsten deutschen Staatsamt wurde damals sträflich abgetan. Heute sind wir klüger". - Hoffentlich.

 

Weil viele Bürger gern erfahren würden, wie sie heute über Realpolitik denkt, sagte Ex-Bundespräsident Gauck hinsichtlich Alt-Kanzlerin Merkel: "Ich bin ganz gespannt, wenn sie ihre Memoiren vorlegen wird, wie sie sich dazu einlassen wird. Bisher haben wir noch nicht viel dazu gehört. Natürlich unterlaufen auch Politikern Fehler, räumt Gauck ein. Die Frage ist jedoch nur, ob ihnen so grobe und grundsätzliche Fehlentscheidungen unterlaufen dürfen, wie einem großen Teil der deutschen Politik im Hinblick auf Russland. Zumal Gauck damals wiederholt glasklar vor dem Aggressor Putin warnte. So sagte er zum Beispiel im September 2014 anlässlich eines Gedenktags zum deutschen Überfall auf Polen: "Die Geschichte lehrt uns, dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrößern". Nach der heutigen Bedeutung dieses Satzes im Jahr 2023 gefragt, sagt Gauck: "Ich bewerte ihn so, dass er richtig war, und viele mochten das nicht hören". - Welch eine Aussage!