05. November 2023

Propalästinensisch nicht zwingend antisemitisch

Wie bei ZEITONLINE zu lesen ist, hat der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck (TiB-Gast in der Festhalle 2012) deutlich gemacht, dass für ihn eine propalästinensische Äußerung keineswegs zwingend antisemitisch ist. Nachdem er gefragt wurde, ob ein Instagram-Post wie "Pray für Gaza" oder das Tragen eines Palästinenserschals antisemitisch sei, antwortete der 1940 geborene, jetzt 83-jährige Gauck: "Nein. Man darf Mitleid mit den Opfern haben, dafür steht 'Pray for Gaza'".

 

In dem Interview des Hamburger Wochenblatts nahm Gauck auch Bezug auf antisemitische Äußerungen von nach Deutschland eingewanderten Muslimen: "Den Zusammenhang zwischen muslimischer Einwanderung und Antisemitismus gibt es schon viel länger und nicht nur in Deutschland". Aber es wurde zu lange ignoriert, dass es auch diesen eingewanderten Antisemitismus gibt. "Antisemitismus gehört in vielen arabischen Milieus leider zum Selbstverständnis".

 

Gauck fordert auch, das neue Bündnis Sahra Wagenknecht ebenso zu bekämpfen wie die AfD. Dies sei nötig, um "unsere offene und liberale Gesellschaft zu verteidigen". Die neue Wagenknecht-Partei verbinde ausgewählte linke mit nationalpopulistischen Argumenten und werde vor allem Sozialdemokraten und der AfD Wähler abspenstig machen. Was die deutsche Links-Partei betrifft und die AfD, hält er beide für nicht erforderlich.