30. April 2023

Sorge um Demokratie

Laut einer dpa-Meldung sorgt sich der 1940 geborene Alt-Bundespräsident Joachim Gauck, der im Januar 2011 zum TiB in der Festhalle gewesen ist, ernsthaft um die Lage der Demokratie. Er plädiert dafür, Probleme, die im Zusammenhang mit Einwanderung auftreten, klar zu benennen. "Deutschland ist ein Einwanderungsland, das finde ich okay", sagte der jetzt 83-Jährige auf der Leipziger Buchmesse. "Vielfalt ist Gewinn. Aber ich sehe auch, dass in bestimmten Krisensituationen eine Überforderung eintritt. Oder dass nicht kommuniziert wird, wie wir das schaffen."

 

Dann entstehe eine Verunsicherung in Teilen der Gesellschaft. Das sei eine politische Realität, mit der man umgehen müsse. Gauck fordert die politischen Parteien auf, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen und auch zu verstehen, dass nicht alle sich in gleichem Tempo und Umfang dem rasanten Wandel in Politik und Technologie anpassen. "Wir müssen immer einen Weg suchen zwischen dem Frust und den Ängsten der einen und den missionarischen Absichten der Erneuerer", sagte er der Süddeutschen. Sonst schlage die Stunde der Verführer und der Nationalisten.