Wer damals im Dezember des Jahres 2011 im Weihnachtstalk in der brechend vollen Festhalle dabei gewesen ist, wird den Talk mit dem fränkischen König des Kabaretts, Frank-Markus Barwasser (63) alias Erwin Pelzig "mit hardm B wie Berda" sicherlich nicht vergessen haben. Dieser Talk mit Bernd Dassel war nämlich eine höchst seltene Ausnahmeveranstaltung. In der Pause nach der vorletzten Gesprächsrunde schlüpfte der Würzburger aus dem Steinbachtal nämlich in seine gewohnte kabarettistische Tracht mit rot-weiß kariertem Hemd, zerbeulten rentnerbeigen Cordhüdli und Herrenhanddäschli und gab statt der letzten Gesprächsrunde eine etwa 20-minütige Kostprobe aus seinem damals aktuellen Bühnenprogramm. Letzte Woche rockte er vor 450 Besuchern mit seinem derzeitigen Programm "Der wunde Punkt" den großen Saal der Memminger Stadthalle. Die Memminger Zeitung berichtete darüber in  ihrer letzten Wochenend-Ausgabe unter dem Titel "Viele Kröten zu schlucken".

In wehmütiger Erinnerung erinnerte er sich an die gute alte vorcoronale Zeit vor drei, vier Jahren, als die Welt noch eine ganz eine andere war als sie es heute ist. In unserer krisengebeutelten Gegenwart nimmt die Vielzahl wunder Punkte eher noch zu als ab. Damals aber war Corona noch kaum bekannter als ein böhmisches Dorf.

Der große Kabarettist ließ sich nicht nur auf die kleinkariert marode innerdeutsche Bühne, sondern auch auf die große internationale politische Bühne ein, wo ja ein nur 171 Zentimeter hoch aufgeschossener käsiger Russe sein angriffskriegerisches Unwesen gegen die Ukraine treibt und "schuld an dem ganzen Wahnsinn" ist. Er hockt sich gern obenrum nackt auf Pferde und tut so, als sei er der wahre Zar Peter der Große.