05. Februar 2024

Michael Ebert

Chefredakteur des SZ-Magazins, Roman-Autor

Die Edelfeder

Wie man aus dem eigenen Leben einen Roman macht

Michael Ebert wuchs in Schramberg in einem Krankenhaus auf. Er war nicht krank, aber seine Familie hatte nicht viel Geld – und so war seine Familie irgendwann in die günstige Personalwohnung des Hospitals gezogen, in dem seine Mutter als Krankenschwester arbeitete. Seine Lebensgeschichte hat Ebert im vergangen Jahr mit einer literarischen Erzählung zu seinem ersten Roman verwoben - „Nicht von dieser Welt“ ist im Penguin Verlag erschienen, und die Kritiken sind durchweg positiv: Der Schriftsteller Daniel Kehlmann sagt: »Ich bin begeistert von Michael Eberts Roman. So souverän erzählt, zunächst sachlich, fast beiläufig, aber dann steigt auf einmal das Grauen auf. Großartig!«. Und der Musiker Herbert Grönemeyer schreibt: „Ein amüsantes, skurriles, warmherziges Aufbruchsbuch.“ Michael Ebert hat in Leutkirch bei der Schwäbischen Zeitung volontiert, anschließend studierte er Jura an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Von 1999 bis 2001 war er Redakteur beim stern in Hamburg, ehe er 2001 die Redaktionsleitung des jetzt-Magazin der Süddeutschen Zeitung übernahm, bis das Heft im Sommer 2002 eingestellt wurde. Gemeinsam mit Timm Klotzek entwickelte Ebert daraufhin Neon, ein junges Magazin der Zeitschrift stern, und leitete das Heft als Chefredakteur bis 2012. Seit 2013 ist er Chefredakteur des Süddeutsche Zeitung Magazins. Im Gespräch mit Nina Poelchau ging es um Geld, Journalismus und Sehnsucht. Auch darum, wieviel Dokumentarisches in Michael Eberts Roman steckte und welche Rolle Erfolg und sozialer Aufstieg spielten, wenn man als Kind in prekären Verhältnissen aufgewachsen ist. Ob die Kontakte eines Chefredakteurs zu einflussreichen Menschen helfen, ein Buch zu schreiben und zu vermarkten - auch darum ist es gegangen. Und wie einer, der dem Redaktionsalltag bei der Schwäbischen Zeitung und seiner Heimatstadt Schramberg mit Sieben-Meilen-Stiefeln davon geeilt ist, heute auf seine erste Arbeitgeberin blickt. Und auf die Region, in der sie bis heute die Heimatzeitung ist.