24. März 2014

Jennifer Teege

Autorin

Mein Opa: Nazi und Mörder

Eine schockierende Familiengeschichte

Plötzlich ist das Leben ein ganz anderes, der Umbruch ist gewaltig. Das eigene Selbstverständnis scheint zertrümmert. Als sie 38 Jahre alt ist, wird Jennifer Teege aus heiterem Himmel mit einer anderen Identität konfrontiert als der, die ihr Leben bis dahin ausgemacht hat. Sie erfährt durch einen Zufall, wer sie ist – dass sie eben nicht die ist, die sie bis dahin zu sein glaubte. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth. Die Geschichte Göths ist weltweit bekannt, eine grausame Geschichte. In Steven Spielbergs Film «Schindlers Liste» ist Göth der brutale KZ-Kommandant, der Saufkumpan und damit der Gegenspieler jenes  Oskar Schindler, der selbstlos viele Juden vor dem sicheren Tod rettete. Göth hingegen war als KZ-Kommandant verantwortlich für den Tod tausender Menschen. Er wurde 1946 gehängt. Seine Lebensgefährtin Ruth Irene, Jennifer Teeges geliebte Großmutter, begeht viele Jahre später – 1983 - Selbstmord.
Deren Tochter wiederum ist die  Mutter von Jennifer Teege, ihr Vater ist Nigerianer.  Sie ist bei Adoptiveltern groß geworden und hat später in Israel studiert – von der Familienhistorie damals noch nichts ahnend. Plötzlich aber ist sie mit einem Geheimnis konfrontiert, das sie ihr den Schlaf raubt. Wie kann sie ihren jüdischen Freunden noch unter die Augen treten? Und was soll sie ihren eigenen Kindern erzählen über ihre eigene Herkunft, über ihre Familie, über die Grausamkeiten ihres Großvaters Amon Göth?
Jennifer Teege beschließt, sich der Vergangenheit zu stellen. Sie trifft ihre Mutter wieder, die sie viele Jahre nicht gesehen hat.
Sie recherchiert ihre Familiengeschichte, besucht Orte der Vergangenheit, reist nach Israel und nach Polen. So wird Schritt für Schritt aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung. Ihr Buch „Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“ (Rowohlt-Verlag) ist der Beleg dafür.
Wie sie das alles verkraftet hat, wie groß der Schock war, als sie die Wahrheit über ihren Großvater entdeckt hat, wie lange ihre Leidenszeit dauerte und welchen Blick sie heute auf die Familiengeschichte hat, dazu u.a. hat sich Jennifer Teege beim TiB geäußert.

 

Presse:

SZ: Mittwoch, 26. März 2014

AZ: Mittwoch, 26. März 2014